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Ungeladene Gartengäste vertreiben
Letzte Aktualisierung: 20.08.2024

Wie Sie Katzen, Maulwürfe und Wühlmäuse sanft aus Ihren Beeten vertreiben

Die Unterteilung in Schädlinge und Nützlinge ist jedem Gartenliebhaber vertraut. Aus ökologischer Sicht existiert allerdings kein Unterschied, denn im Naturhaushalt spielen alle Tiere eine wichtige Rolle. Trotzdem tauchen rund ums Haus hin und wieder unerwünschte tierische Gäste auf. Blattläuse, Florfliegenlarven oder Schlupfwespen zum Beispiel. Meist besteht kein Grund, deshalb in Panik zu verfallen und die chemische Keule auszupacken. Insbesondere Insekten kommen und gehen mit den Jahreszeiten oder lassen sich mit Unterstützung natürlicher Feinde in Schach halten.

Doch es gibt auch ganz andere Kaliber. Nämlich die auf vier Beinen, die rund ums Jahr aktiv sind. Dazu zählen Katzen, Maulwürfe und Wühlmäuse:

  • Katzen, die sich in Blumenbeeten wälzen, können mehr Schaden anrichten, als man zunächst vermutet. Ihre Hinterlassenschaften führen nicht nur zu unerwünschten Gerüchen, sondern können auch die Pflanzen schädigen und den Boden belasten.
  • Hingegen sorgen Maulwürfe mit ihren Erdaufschüttungen für unliebsame Überraschungen im Rasen und Blumenbeet. Ihre unterirdischen Gänge können den Wurzeln von Pflanzen zusetzen und diese schwächen.
  • Und dann sind da noch Wühlmäuse, die sich gierig an Wurzeln und Zwiebeln laben und dadurch ganze Pflanzen ruinieren. Sie hinterlassen ein verzweigtes Netz von Gängen, das für Gärtner oft nur schwer erkennbar ist – bis es zu spät ist.

Doch keine Sorge! Es gibt eine Vielzahl von sanften, aber effektiven Methoden, um die ungeladenen Gäste aus Ihrem Garten zu vertreiben, ohne ihnen zu schaden. Der Schlüssel liegt darin, die natürlichen Verhaltensweisen der Tiere zu verstehen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, die ihnen den Aufenthalt im Garten unattraktiv machen. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen verschiedene Strategien vor, die sowohl ökologisch als auch tierfreundlich sind.

Wenn die Kitty nicht willkommen ist …

Sie sind so süß, doch für Hobbygärtner häufig ein Graus: Katzen. Nämlich dann, wenn sie im Übermut junge Pflanzen ausreißen, den Boden aufwühlen oder mit ihrem Kot in gepflegten Gartenanlagen zwischen Blumen- und Gemüsebeet für unliebsame Hinterlassenschaften sorgen. Katzen lieben es, sich in frisch umgegrabenen Beeten oder lockerem Boden zu suhlen, was die empfindlichen Wurzeln der Pflanzen (zer-)stört. Um ungewollte Katzenbesuche in Ihrem Garten zu verhindern, haben Sie zwei Möglichkeiten: Die Samtpfoten verscheuchen oder ihnen einen separaten Platz zuweisen.

Kaffeesatz, Harfenstrauch und Zitrusfrüchte halten Stubentiger fern

Ein altbewährtes Hausmittel gegen Katzen ist das Verstreuen von Kaffeesatz in den Beeten. Diese Methode hat zwei Vorteile: Erstens ist sie für Katzen völlig unbedenklich und spricht daher auch Tierfreunde an, zweitens düngt sie den Boden. Pluspunkt: Der Kaffeesatz zieht Regenwürmer an, die den Boden auf natürliche Weise auflockern und belüften. 

Sollten Sie zur Teetrinker-Fraktion gehören, pflanzen Sie einfach einen Harfenstrauch inmitten Ihrer Beete an. Der Harfenstrauch, auch als „Verpiss dich“-Pflanze bekannt und im Gartenfachhandel erhältlich, sondert ätherische Öle ab, die Katzen meiden. Ein weiterer natürlicher Abwehrmechanismus besteht darin, Zitrusschalen in den Beeten zu verteilen, da Katzen den Geruch von Zitrusfrüchten ebenfalls nicht mögen.

Auf Wasser reagieren Katzen ziemlich empfindlich

Gleiches gilt für Wasser: Samtpfoten sind sehr wasserscheu. Sollten Sie einen Streuner entdecken, richten Sie einfach den Wasserstrahl des Gartenschlauchs in seine Richtung, aber nicht direkt auf das Tier selbst. Auch ein Bewegungssensor, der mit einem automatischen Wassersprenger verbunden ist, kann Wunder wirken. Je öfter Sie die Prozedur wiederholen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Katze Ihr Gartenrevier zukünftig meidet. Als dauerhafte Lösung können Sie auch eine Kombination aus Ultraschallgerät und Wassersprinkler installieren, die bei Bewegung aktiviert wird. 

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Kooperativ sein: Machen Sie die Katze zu Ihrem Partner

Alternativ können Sie die Sache auch genau umgekehrt angehen. Statt die Mieze zu vertreiben, weisen Sie ihr eine bestimmte Ecke im Garten zu. Wie? Indem Sie eine Katzentoilette installieren. Dafür genügt ein rundum geschlossener Holzkasten mit Sand, den Sie gelegentlich reinigen bzw. austauschen. Achten Sie darauf, den Standort dieses Kastens gut zu wählen – idealerweise an einem ruhigen und geschützten Ort, den die Katze gerne aufsucht. Sie werden sehen, dass die Katze recht schnell den Kasten Ihren Beeten als Toilette vorziehen wird. 

Vorteil: Wenn die Katze regelmäßig im Garten aktiv ist, wird sie durch ihre Anwesenheit andere ungebetene Gäste wie Wühlmäuse und Ratten abschrecken. So wird sie zum Partner im Kampf gegen echte Schädlinge, während Ihre Beete unangetastet bleiben.

Zusätzlich können Sie Katzen mit einer gezielten Pflanzenauswahl in eine bestimmte Ecke locken. Pflanzen wie Katzenminze und Baldrian ziehen Katzen magisch an und können dazu beitragen, dass die Tiere sich auf einen bestimmten Bereich konzentrieren, anstatt den ganzen Garten zu erkunden.

Die Wühlmaus ist eine vermehrungsfreudige Plage

Wühlmäuse sehen niedlich aus. Nur vermehren sie sich rasant und fressen im Garten so ziemlich alles, was grünt und blüht, bevorzugt junge, zarte Wurzeln. Daher ist die Wühlmaus ein anerkannter Schädling, der aktiv mit allen Mitteln bekämpft werden darf. Leider gibt es nur eine einzige effektive Methode, Wühlmäuse final aus dem Garten zu vertreiben: Giftköder.

Giftköder scheiden für biologische Gärten ebenso kategorisch aus wie für Familien mit Kindern, Hunden und Katzen. Und für Tierfreunde sowieso, da die Nager vor Ihrem Tod leiden. Aus diesem Grund ist auch die Totschlagfalle keine Option, da diese niemals 100-prozentig zuverlässig funktioniert und häufig auch andere Tiere im Garten tötet. Unabhängig davon haben sich auch schon viele Gartenbesitzer an Totschlagfallen selbst schwer verletzt …

Hausmittel statt Gift: Lassen Sie die Tiere nicht leiden!

Schonender sind Lebendfallen, die Sie am Eingang der Gänge positionieren. Als Köder empfehlen sich aromatische Wurzelgemüse wie Karotte oder Sellerie. Bester Zeitpunkt: von Herbst bis Frühling, dann ist das Futter knapp. Tragen Sie beim Aufstellen Handschuhe, dann vermeiden Sie verräterische Geruchsspuren. Wenn Sie einen Fang machen, dann setzen diesen irgendwo weit weg in der Natur aus.

Auf dem guten Geruchssinn von Wühlmäusen setzen auch einige alte Hausmittel auf. Mottenkugeln, Hundehaare sowie mit Benzin getränkte Lappen am Stolleneingang bilden demnach geruchsintensive Vertreibungsmittel. Allerdings nur dann, wenn diese regelmäßig erneuert werden.

Um die Nager zu vertreiben, kann auch Gas eingesetzt werden. Im Handel sind neben Gaspatronen mit Feuchtigkeit reagierende Granulate erhältlich, die man in die Stollen streut. Beide setzen einen unangenehmen Geruch frei, der die Stollenbewohner in die Flucht schlagen soll.

Mit diesen Zäunen bleiben (viele) ungeladene Vierbeiner draußen

Was in einem Garten hilft, zeigt im nächsten keine Wirkung

Wie die Erfahrungen von Freizeitgärtnern zeigen, sind die genannten Mittel zur Vertreibung nur begrenzt wirksam. Was hier hilft, zeigt anderswo keine Wirkung. Um ausgesuchte Pflanzen vor dem zerstörerischen Treiben der Wühler zu bewahren, empfiehlt es sich, die Wurzeln von Sträuchern, Obstbäumen und anderen Schützlingen vor dem Anpflanzen mit einem Geflecht aus Maschendraht zu ummanteln. Für Blumenzwiebeln gibt es vergleichbare Schutzkörbe aus Draht. Ebenfalls recht unpopulär bei Familie Wühlmaus sind Knoblauch, Kaiserkronen und Wolfsmilch. Mit diesen Pflanzen halten sie – angeblich – wenigstens bestimmte Gartenareale wühlmausfrei.

So nützlich, aber leider wenig rücksichtsvoll: Maulwürfe

Bevor Sie sich jedoch anschicken, der Nagerplage auf den Leib zu rücken, müssen Sie Ihren Gartenbewohner zweifelsfrei identifizieren. Handelt es sich tatsächlich um Wühlmäuse, oder hat sich ein Maulwurf bei Ihnen eingenistet? Maulwürfe stehen seit Jahrzehnten unter Naturschutz (Bundesnaturschutzgesetz §20e) und dürfen zwar vertrieben, nicht aber getötet werden. Es wäre auch schlicht dumm, die geschützten Maulwürfe zu töten, da diese sehr nützliche Gartenbewohner darstellen.

Maulwürfe sind reine Fleischfresser, die ihre Gänge wehrhaft verteidigen. Sie sind somit nicht nur eine echte Hilfe im Kampf gegen Wühlmäuse, sondern überhaupt gegen viele unliebsame Tiere im Garten: Ein Maulwurf frisst jährlich 30-35 kg Regenwürmer, Engerlinge, Insektenlarven und Schnecken; weiterhin lockern Maulwürfe den Boden auf, durchlüften diesen und vermischen Nährstoffe.

Vielen Gartenbesitzern ist der Maulwurfhügel ein Dorn im Auge. Dennoch kann es Gründe geben, warum der Maulwurf im Garten wenig willkommen ist (obwohl seine Anwesenheit einen Indikator für ein vitales Gartenleben bildet). Zum Beispiel, wenn die ganze Rasenfläche mit kleinen Erdhügeln gesprenkelt ist. Um herauszufinden, ob nun eine Wühlmaus oder ein Maulwurf bei der Arbeit ist, prüfen Sie, wer Ihr Gartenwerk sabotiert:

  • Maulwurf: Maulwürfe kommen von unten. Daher sind Maulwurfshügel rund. Öffnet man den Hügel, findet sich in der Mitte ein Loch. Wenn Sie einen Maulwurfsgang öffnen, wird sich das Tier einen neuen Gang graben und den alten aufgeben.
  • Wühlmaus: Wühlmäuse nähern sich seitlich und graben längliche Gänge an die Oberfläche. Entsprechend sehen ihre Hügel aus. Wird der Gang geöffnet, ist dieser sehr sauber – und am nächsten Tag wieder geschlossen und in Benutzung.

Wie betont, dürfen Maulwürfe nur auf sanfte Weise aus dem Garten geschleust werden, das heißt ohne dem Tier Schaden zuzufügen.

Wenn’s dem Maulwurf stinkt, zieht er schnell weiter

Dem kommt entgegen, dass die „Grabowskis“ sehr sensible Tiere sind. Sobald sie sich in ihrem gewohnten Umfeld nicht mehr wohl fühlen, suchen sie sich eine andere Umgebung. Dies ist der Fall sein, wenn’s ihnen sprichwörtlich stinkt: Intensive Gerüche im Gang behagen dem Maulwurf überhaupt nicht. Gießen bzw. legen Sie dazu Knoblauchsud, Fischköpfe, Lavendelöl, menschliche Haare oder Alkohol in die Gangöffnungen. Experten empfehlen Mixturen aus Lebensbaumzweigen, Holunder und Knoblauch. Auch eine warme, abgestandene Brühe aus Molke und Buttermilch soll Wunder wirken. Es ist allerdings wahrscheinlich, dass Sie Ihre Versuche mehrfach wiederholen müssen, bis sich Ihr kleiner, unterirdisch lebender Gast zurückzieht.

Tipp: Ist Ihr Werk von Erfolg gekrönt, zerstören Sie die Gänge, sonst besteht die Gefahr, dass sich Wühlmäuse zur Nachmiete einnisten.

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