Gärten, Parks und botanische Anlagen, die Sie einmal gesehen haben müssen
Jeder Kontinent und jedes Land bieten sehenswürdige Garten-Highlights, die sich reiselustige Gartenfreunde, Hobbygärtner und andere Naturliebhaber nicht entgehen lassen sollten. Folgen Sie uns auf unserer Reise rund um den Globus und lernen Sie die schönsten Gärten der Welt kennen – Sie werden begeistert sein! Unsere Stationen lauten Indien, Japan, England, Spanien, Mexiko, Deutschland und Südafrika.
Nach Mumbai und Delhi ist Bangalore die drittgrößte Metropole Indiens. Die Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka gilt traditionell als geistiges Zentrum Indiens. In den letzten Jahren haben sich hier viele Forschungsinstitute, Ingenieursschulen sowie Firmen aus der IT-Branche und der militärischen und zivilen Luft- und Raumfahrtindustrie angesiedelt, was Bangalore den Beinamen „Silicon Valley Indiens“ einbrachte. Mit seinem mannigfaltigen Shopping-Angebot, dem lebendigem Nachtleben, diversen architektonischen Eyecatchern und nicht zuletzt den inspirierenden Parkanlagen ist Bangalore – besonders in den Monaten September bis März – ein beliebtes Reiseziel. Vor allem der berühmte botanische Garten Lal Bagh zieht Touristen magnetisch an, wird er doch als schönster Park Indiens in den Reisführern verzeichnet.
Lal Bagh und Cubbon Park – zwei der faszinierendsten Parkanlagen Indiens
Die Gartenkunst besitzt in Indien seit je her einen hohen Stellenwert. Besondere klimatische Bedingungen einerseits und spirituelle Erfordernisse andererseits verlangten danach, in einem herrschaftlichen Garten kulturelle, religiöse und mythische Aspekte zu vereinen. Typisch sind strenge geometrische Formen und terrassierte Ebenen einerseits sowie Kanäle und Wasserbecken zur künstlichen Bewässerung andererseits. Rasenflächen, Blumen, duftende Kräuter und natürlich Schatten spendende Bäumen sind feste Bestandteile des indischen Gartens.
Vielmals findet sich in diesem auch das sogenannte Serail, ein abgeschlossener und in der Regel der Herrschaftsfamilie bzw. nur bestimmten Personen zugänglicher Bereich. Weiterhin sind Gebäude für private oder offizielle Treffen, Tore und der Einsatz von Marmor charakteristisch. Insgesamt zielt das historische indische Gartendesign also darauf ab, ein möglichst luxuriöses Abbild des Paradieses zu kreieren.
Lal Bagh: Eine luxuriöse, dem Paradies nachempfundene Anlage
Auch der im südlichen Teil des Stadtzentrums von Bangalore liegende, 96 Hektar große botanische Gartenpark Lal Bagh wird diesem himmlischen Anspruch gerecht. „Lalbagh Botanical Gardens“ wurde ab 1740 vom berühmten Hyder Ali, Herrscher von Mysore, im Stil der damals populären Mughal-Gärten erschaffen und von dessen Sohn und Nachfolger Tipu Sultan vollendet.
In der Mitte des gigantisch anmutenden Areals liegt ein wunderschöner, zum Picknick einladender See mit vielen kleinen Inseln. Drumherum finden sich unzählige tropische und subtropische Pflanzen, die wild wachsend oder in zahlreichen Blumenbeeten geordnet ein faszinierendes Zeugnis von der reichen Pflanzenwelt Indiens geben: Mehrere 1000 Pflanzenarten sind in Lal Bagh beheimatet.
Rote Rosen, die das ganze Jahr blühen
Doch nicht nur seltene und einheimische Sorten, sondern auch bekannte und importierte Pflanzenarten haben in Lal Bagh ein Zuhause. So stößt man als Besucher zum Beispiel auf rote Rosen, die hier das ganze Jahr hindurch blühen, oder Bäume aus Afrika, Kalifornien, Südamerika, Australien und von den pazifischen Inseln. In der Tat beherbergt Lal Bagh eine der umfangreichsten Baumsammlungen der Welt. Sehr sehenswert sind zudem das dem Crystal Palace in London nachempfundene Glashaus, dessen Grundstein 1898 gelegt wurde, sowie das Aquarium. Im Übrigen sind es just die unzähligen roten Rosen, die Bangalores berühmtem Park den Namen verliehen haben: Lal Bagh bedeutet „Roter Garten“.
Cubbon Park: Inmitten der Großstadt in der Natur verweilen
Ein zweiter berühmter touristischer Anlaufpunkt von Bangalore ist der Cubbon Park. Diese schöne, etwa 1,2 qm große Anlage im Zentrum der „Gartenstadt“ wurde im Jahr 1870 angelegt und nach dem einstigen britischen Bevollmächtigten Sir Mark Cubbon benannt. Hier kann man nicht nur in aller Ruhe vom hektischen Treiben der Millionenstadt entspannen und ein wenig Grün genießen, sondern sich an der bunten Fülle einheimischer und exotischer Pflanzen- und Baumarten förmlich sattsehen.
Über die gesamte Parkanlage verteilt finden sich verschiedene Museen, Galerien, ein Aquarium und Vidhana Soudha, das massive, 1954 im neodrawidischen Stil erbaute Parlamentsgebäude (für die Öffentlichkeit geschlossen). Der Cubbon Park wird auch von vielen Einheimischen genutzt, nämlich zum Joggen und Meditieren.
Pflanzkübel dürfen in der heimischen Grünanlage nicht fehlen
Kontemplation pur: Die fünf schönsten Gärten Japans
Säuberlich geharkte Kiesflächen, konzentrierte Steinsetzungen, glitzernde Wasserflächen und sanft raschelnder Bambus zeichnen japanische Gärten aus und bezaubern auch immer mehr Gartenfreunde aus den Ländern der untergehenden Sonne. Höchste Zeit, die fünf schönsten Gärten in Japan einmal näher kennenzulernen.
Der Trockenlandschaftsgarten Ginkaku-ji diente der Mondbetrachtung
Der Bau des „Tempels des Silberpavillons“, Ginkaku-ji, sowie des zugehörigen, drei Hektar umfassenden Gartens begann im Jahr 1482. Wie der Kinjaku-ji steht auch der Ginkaku-ji in Kyoto und zählt seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Für den Tempel charakteristisch sind neben der Kombination aus warmen Brauntönen und kaltem Fassadenweiß insbesondere die ausgewogenen Proportionen.
Berühmt ist die Anlage für den anschließenden Trockenlandschaftsgarten, der von streng geharkten, parallelen Quarzkies-Linien und einer 180 cm hohen, kegelförmigen und oben geplätteten Sandaufschüttung geprägt wird. Gestaltungselemente, die man den „Silbersandsee“ und die „Plattform gegenüber dem Mond“ nennt. Sie wurden erst im 17 Jahrhundert angelegt. Als Kontrast fungiert ein Wandelgarten mit den klassischen japanischen Gestaltungsmotiven Teich, Bäume, Brücke, Steine sowie Kranich- und Schildkröteninsel.
Im Herzen Tokios liegt der Teich- und Wandelgarten Rikugi-en
Der in Japans Hauptstadt Tokio gelegene Park Rikugi-en wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts vollendet und ist ein typischer, seit 1938 der Öffentlichkeit zugänglicher Teichgarten: Im Zentrum der Anlage befindet sich ein großer Teich mit Haupt- und Nebeninseln. Auf diese führen verschiedene Brücken, darunter die berühmte, aus zwei parallelen Steinplatten bestehende Togetsukyo-Brücke. Im Westen, Norden und Osten begrenzen künstlich aufgeschüttete Hügel das Terrain.
Sämtliche Wege des Gartens beziehen sich auf den Teich. Rund um den Teich sind die Wege offen und hell gestaltet, in weiterer Entfernung schlängeln sie sich durch bewaldete Zonen. Wer den Wegen folgt, stößt auf 88 symbolisch dargestellte Schauplätze aus der japanischen Geschichte. Verschiedene Teehäuser säumen darüber hinaus den Weg. Insgesamt ergeben sich immer wieder neue, spektakuläre Perspektiven auf den Teich und das gegenüber liegende Ufer. Besonders beliebt ist der Rikugi-en zur Zeit der Azaleenblüte im Frühjahr. Dann gleichen die kunstvoll geschnittenen Azaleen farbigen Wolken, die sich auf dem Rasen ausruhen.
Seit 1922 offiziell „Nationale Naturschönheit“: Kenroku-en
Der im Stil eines Wandelgartens angelegte, 11,5 Hektar große Park „Garten der sechs Eigenschaften“, Kenroku-en, liegt nahe der Küstenstadt Kanazawa. Er wurde zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert entworfen und erst vor rund 120 Jahren für die Allgemeinheit geöffnet. Seit 1922 ziert den Garten das Prädikat „Nationale Naturschönheit“.
Berühmt ist der Kenroku-en für seine hohen Pfähle, an deren Spitzen Seile angebunden wurden, um die Äste der zahlreich vertretenen Kiefern zum Schutz vor Schneelasten hochzuhalten. Die Baumstützen werden nachts angestrahlt, was dem Garten eine sehr spezielle Note verleiht. Weitere Gestaltungselemente sind der Teich mit hineinragendem Teepavillon, ein gewundener Pfad, der die Besucher durch den Garten führt und in wechselhaften Durch- und Ausblicken die heimische Natur präsentiert, ein geschlängelter, das Pfadmotiv wiederholender Bachlauf und die berühmte zweibeinige Kotoji-Steinlaterne. Leider ist der Garten immer sehr überlaufen.
Rokuon-ji und der „Tempel des Goldenen Pavillons“
Seit 1994 gehört der Ende des 14. Jahrhunderts errichtete „Tempel des Goldenen Pavillons", Kinjaku-ji, zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der vergoldete Tempel ist Teil der Rokuon-ji-Anlage in Kyoto, einem 4,5 Hektar großen Park. Über die Vergoldung hinaus ist der Pavillon durch verschiedene Architekturstile geprägt: jede Ebene hat eine ganz eigene Optik.
Vor dem Pavillon liegt der See Kyoko-chi, in dem sich der Tempelpavillon malerisch spiegelt. Seine Ufer werden von dichtem Moos und Bäumen gesäumt. Im See befinden sich genau platzierte, mit Felsen eingefasste Inseln, auf denen wolkenförmig geschnittene Kiefern gepflanzt wurden. Die Inseln repräsentieren die traditionellen Kranich- und Schildkröten-Inseln. Hinter dem Tempel liegt höher gelegen ein weiterer See, aus dem der Drachentor-Wasserfall auf den legendären Karpfenstein fällt.
Der rätselhafte Zen-Garten Ryoan-ji
Ein Garten für die Experten der japanischen Gartengestaltung: Der seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Betrachtungsgarten Ryoan-ji. In dem rechteckigen, 338 qm großen Trockenlandschaftsgarten befinden sich 15 Felsbrocken, die in einer vollständig geharkten Kiesfläche in Gruppen von zwei, drei und fünf Steinen verteilt wurden. Um die Steingruppen wächst Moos, dessen Farbtönung jahreszeitlich bedingt zwischen Grün und Braun changiert. In Verbindung mit den hinter den beiden Lehmmauern wachsenden Bäumen, die den Garten auf zwei Seiten begrenzen, und dem Tempel und der Eingangshalle auf den gegenüberliegenden Seiten, ergibt sich über das Jahr hinweg ein immer wieder neues Bild, das alles andere als monoton ist.
Aufgrund der harmonischen Gesamtanordnung gilt das Ensemble als perfektes Beispiel für die Gartenkunst Japans; gleichwohl ist die Verteilung rätselhaft und ein immerwährender Grund für Spekulationen, da die ursprüngliche Bedeutung unbekannt ist. Möglicher Weise ist der Garten zur Meditation gedacht und hat keinen tieferen Sinn.
Englands grüne Paradiese: 5 Hotspots zum Verlieben!
Man übertreibt gewiss nicht mit der Behauptung, dass England weltweit zu den Ländern mit den schönsten Gärten gehört. Versierte Gartenfreunde und Hobbygärtner sind sich sicher: Nirgendwo sonst finden sich so viele Gartenparadiese auf einem Fleck wie hier. Ob Landschaftspark oder grüne Cottage-Oase, englische Gartenanlagen fügen sich gleichermaßen kunstvoll und harmonisch in ihre natürliche Umgebung ein und bestechen durch ihre anmutige Ordnung. Einige ausgewählte „Gardens“ möchten wir Ihnen nachfolgend vorstellen.
Im 12. Jahrhundert gegründet: The Lost Gardens of Heliga
Zu den bekanntesten und geheimnisvollsten botanischen Gärten Englands zählt die Anlage The Lost Gardens of Heligan. Sie wurde 1999 in Großbritannien zum „Garten des Jahres“ gewählt. Heligan befindet sich in Cornwall, gehörte ursprünglich zu einem 400 Hektar großen Familienanwesen und kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken, die bis ins 12. Jahrhundert reicht „Verloren“ ist die abwechslungsreiche Anlage mit Landschaftspark und Schluchtgarten natürlich schon lange nicht mehr, ganz im Gegenteil. Mit mehreren hunderttausend Besuchern jährlich ist Heligan ein touristisches Top-Highlight sowie namhafter Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber.
Bestandteile Heligans sind der 200 Jahre alte Ziergarten (Pleasure Grounds) mit Pavillons, Teichen, Grotte, Wunschbrunnen und Felsenschlucht; der Nutzgarten (Productive Gardens), eine Art Freilichtmuseum des Gartenbaus der viktorianischen Zeit; der Dschungel (The Jungle), bestehend aus vier miteinander verbundenen Teichen in einer 300 Meter langen Schlucht; das verlorene Tal (The Lost Valley), ein Landschaftspark mit zahlreichen, teilweise seltenen Wildtieren.
Das Eden Project zieht jährlich eine Million Besucher an
Der 50 Hektar große und 2001 eröffnete botanische Garten Eden Project geht auf den niederländischen Gartenbauer und Archäologen Tim Smit zurück. Er besteht aus zwei gigantischen Gewächshäusern, die sich aus jeweils vier miteinander verknüpften, geodätischen Kuppeln zusammensetzen und diverse Vegetationszonen simulieren. Die Kuppeln dienten bereits als Filmkulisse für den James-Bond-Film „Stirb an einem anderen Tag“.
Wie Heligan verfolgt das Projekt einen pädagogischen Ansatz und fördert eine naturgemäße Wirtschaft. Eden Project ist eine bedeutende Sehenswürdigkeit, die auf dem Freigelände und in den Gewächshäusern rund 100.000 Pflanzen aus 5000 Arten beherbergt und im Jahr eine Million Besucher anzieht. Innerhalb des Geländes sind Erweiterungen geplant.
So malerisch – der subtropische Schluchtgarten Glendurgan Garden
Der von Alfred Fox im frühen 19. Jahrhundert angelegte Schluchtgarten Glendurgan Garden liegt an der Mündung des Helford River und ist mit etwa 13 Hektar Fläche relativ klein. Charakteristisch für die Gartenanlage ist ein durch den Golfstrom begünstigter subtropischer, üppiger Bewuchs aus Palmen, Bambus, Yuccas, Agaven und Rhododendren, der sich zwischen steilen Hügeln zum Flussufer hinzieht. Malerische Parkwege säumen die Schluchtwände. Sehr bekannt ist der Park für seinen in der Mitte befindlichen Irrgarten aus Lorbeerhecken, der 1833 gepflanzt wurde. Ganz in der Nähe von Glendurgan Garden findet sich übrigens Trebah Garden, ein 1826 von Alfreds Bruder Charles Fox am Berghang des Helford River arrangiertes Gartenparadies.
Ein Meilenstein der englischen Gartenbaukunst: Hestercombe Gardens
Die in der Grafschaft Somerset gelegene Gartenanlage Hestercombe Gardens setzt sich aus drei Einzelgärten verschiedener Stilepochen zusammen: Aus einem Landschaftsgarten des 18. Jahrhunderts, einer viktorianischen Terrasse aus dem 19. Jahrhundert und einem edwardianischen Garten von Beginn des 20. Jahrhunderts. Alle drei Gärten gelten als ein Meilensteine der englischen Gartenbaukunst und sind stets einen Besuch wert. Insbesondere der von der Künstlerin, Gärtnerin und erfahrenen Pflanzenkennerin Gerdrude Jekyll und dem Architekten Edwin Lutyens angelegte edwardianische Garten besitzt mit seiner üppigen, naturalistischen Bepflanzung eine überragende Bedeutung – Hestercombe Gardens sind eine der wichtigsten denkmalgeschützten Gartenanlagen des 20. Jahrhunderts.
Die Aussicht vom Apollon-Tempel im Stourhead Garden ist weltberühmt
Nahe Stourton, 180 Kilometer südwestlich von London, liegt Stourhead, ein Landhaus mit zugehörigem Landschaftsgarten. Dessen Anfänge liegen im Jahr 1742. Seit 1946 wird die imponierende, ganzjährig geöffnete Gartenanlage vom National Trust betrieben.
Bezeichnend für Stourhead Garden ist die kompositorische Ausrichtung auf den zentral gelegenen See: Alle Wege- und Blickbeziehungen sind nicht auf die umliegende Landschaft ausgerichtet, sondern führen zum Zentrum. Hier staut ein Damm die Quellen des Flusses Stour zu einem malerischen See. Ein Rundweg um den See bietet zauberhafte Ausblicke auf das Gewässer, den Park mit seinen steilen Buchenwäldern und den nach klassischen Vorbildern errichteten Bauten wie dem Flora-Tempel, der palladianischen Brücke oder dem Pantheon. Der majestätische Ausblick vom Apollon-Tempel zum Seeufer gilt als einer der schönsten der Welt!
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Der spanische Generalife ist ein Glanzstück arabischer Gartenbaukunst
Die Festungsstadt Alhambra wurde von den Mauren ab dem 9. Jahrhundert südöstlich der andalusischen Stadt Granada erbaut. Neben Palästen, Wohnungen, Straßen und Moscheen entstanden auch viele prächtige Innenhöfe, Gärten, Springbrunnen und Wasserbecken. Etwas abseits der Alhambra befindet sich auf einem Nachbarhügel der Generalife. Die riesige Gartenanlage ist ein Glanzstück arabischer Gartenbaukunst und gilt als eine der schönsten der Welt. In den Generalife zogen sich die maurischen Herrscher zurück, wenn sie sich vom öffentlichen Leben in der Festungsstadt Alhambra erholen wollten.
Die Anlage orientiert sich, wie das für die maurische Gartengestaltung üblich war, am Paradies. Der Koran beschreibt das Paradies als üppigen Garten, der von lieblichen Wasserläufen durchrieselt wird. Plätschernde Wassertreppen, immergrüne Hecken, aromatische Zitrusfrüchte, verschachtelte Gartenräume, duftende Rosen und grüne Zimmer kennzeichnen den Generalife und bieten den Besuchern ein betörendes Fest der Sinne.
Weltkulturerbe der UNESCO: Die „Schwimmenden Gärten“ von Xochimilco
Zusammen mit dem historischen Stadtzentrum Xochimilcos gehören die antiken, schwimmenden Gärten am südöstlichen Rand von Mexico City zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die „Schwimmenden Gärten“ von Xochimilco setzen sich aus einem Labyrinth künstlich angelegter Kanäle zusammen. Diese erreichen eine Gesamtlänge von etwa 150 Kilometer. Inselgleich liegen in den Kanälen verstreut mit Seeschlamm bedeckte und Wasserpflanzen bestückte Flöße aus Korbgeflecht. Deren Wurzelwerk reicht bis auf den Grund. Heute stellt Xochimilco nebst angeschlossenem Blumenmarkt ein beliebtes Ausflugsziel dar, doch ursprünglich dienten die Flöße als landwirtschaftliche Anbaufläche: Die spezielle Schlammdüngung und die ständige Bewässerung gestatten ganzjährige Ernten. Bunt geschmückte und bemalte Ausflugsboote, die "trajineras", leiten Besucher durch das botanische Labyrinth. Mariachis, Getränke- und Küchenboote sowie Händler bieten auf dem Wasser ihren Service an.
Friedhof Hamburg-Ohlsdorf, größter Parkfriedhof der Welt
Der am 1. Juli 1877 eingeweihte Ohlsdorfer Friedhof ist nicht nur die weitläufigste Hamburger Grünanlage, sondern zugleich der größte Parkfriedhof der Welt: Hier verteilen sich auf 391 Hektar Fläche rund 235.000 Grabstätten. Die vielen unterschiedlich gestalteten Grünräume sind durch eine enorme Bandbreite an Nadel- und Laubhölzern sowie Teiche und Bäche gekennzeichnet. Dazwischen finden sich zahlreiche historische Bauten, moderne Themengrabstätten und Gartendenkmäler.
Der riesige Park lässt bei Besuchern nicht den Eindruck aufkommen, man würde einen klassischen Friedhof besuchen. Vielmehr präsentiert die stadtparkähnliche Anlage die Geschichte der Gartenkultur. Wer sich daran macht, diese live zu erkunden, braucht entweder eine gute Kondition oder ganz einfach ein Busticket: 22 Bushaltestellen sind auf dem 17 Kilometer messenden Straßennetz des Friedhofs verteilt und vereinfachen das Kennenlernen des 570 Fußballfelder großen Areals.
Kirstenbosch National Botonical Garden
Der Botanische Garten von Kirstenbosch in Kapstadt am Osthang des Tafelberges zählt zu den schönsten Gartenanlagen der Welt. Ohnehin ist Südafrika ein extrem artenreicher Landstrich, doch der Pflanzenreichtum in Kirstenbosch ist überwältigend. Der Park besitzt eine Größe von 600 Hektar und wurde am 1. Juli 1913 gegründet. Er ist einer von neun Nationalen Botanischen Gärten Südafrikas. Deren Aufgabe ist es, die einzigartige Artenvielfalt der Kapregion zu bewahren. Entsprechend präsentiert das Gartenareal in Höhenlagen von 100 bis über 1000 Meter ausschließlich ausgewählte heimische Pflanzen.
So zum Beispiel die eigenwillige Königsprotea, die Nationalblume des Landes, sowie südafrikanische Palmfarne, Heidekräuter und Silberbaumgewächse. Wer als Tourist Südafrika bereist, sollte auf jeden Fall einmal den Kirstenbosch National Botonical Garden besuchen – nirgends erhält man einen eindrucksvolleren und umfangreicheren Einblick in die Vielfalt der südafrikanischen Flora.