Wenig Aufwand, viel Charme: Bodendecker im Einsatz
Im Garten größere Flächen mit Rasen zu überziehen, ist eine gleichermaßen naheliegende wie komfortable Lösung. Dennoch gibt es auch andere, mindestens gleichwertig attraktive Möglichkeiten: Bodendecker eröffnen eine Welt voller gestalterischer Möglichkeiten, die weit über die Begrenzungen eines Rasens hinausgehen. Ob immergrün oder mit duftenden Blüten, viele Bodendecker sehen rund ums Jahr einnehmend aus und verlangen dabei nur wenig Pflege. Von schattigen Gartenbereichen bis hin zu trockenen Hängen – diese Pflanzen passen sich erstaunlich flexibel an unterschiedliche Standortbedingungen an.
Dabei übernehmen sie nicht nur ästhetische Aufgaben: Bodendecker wirken wie ein natürlicher Teppich, der Unkraut zuverlässig unterdrückt und den Boden vor Erosion schützt. Auch das Mikroklima im Garten profitiert, da der Boden unter den dichten Blättern länger feucht bleibt. Damit sind Funkien, Bärentraube, Johanniskraut, Beifuß & Co. eine überzeugende Idee für alle Gartenbereiche, die weder begangen noch mit festen Materialien eingedeckt werden sollen.
Doch die Vielfalt der verfügbaren Arten und Sorten kann schnell überfordern: Welche Pflanzen sind die richtige Wahl für sonnige Standorte, und welche gedeihen am besten im Schatten? Welche Bodendecker vertragen Trockenheit, und welche schätzen eine gleichmäßig feuchte Umgebung? Nachfolgend erfahren Sie, was es bei der Auswahl bodendeckender Pflanzen zu beachten gilt und wie Sie mit wenig Aufwand eine große Wirkung erzielen.
In dichten Teppichen kommen Bodendecker ganz besonders zur Geltung
Bodendecker gibt es zuhauf, für jeden Standort existieren verschiedene Arten. Selbst dort, wo kein Gras mehr wächst, können Sie ausgesuchte Arten anpflanzen. Gartenfreunde schätzen diese als praktische Pflanzalternative.
Trotzdem haftet Bodendeckern ein langweiliger Ruf an. Daran sind jedoch nur monotone Pflanzungen schuld. Und noch ein zweites Klischee ist weit verbreitet: Obwohl nicht wenige Bodendecker, wie beispielsweise der Hahnenfuß, in einer Blumenwiese höchsten dekorativen Ansprüchen genügen, gelten sie im Beet als Unkraut. Dabei können geschickte Kombinationen aus Farben und Strukturen für lebendige Gartenszenen sorgen. Mit anderen Worten entfalten Bodendecker erst im dicht gepflanzten Teppich und im Verbund mit Artgenossen ihren echten Charme.
Diesen Aspekt sollten Sie sich bei Ihren Planungen nach dem Motto „Wenn schon, denn schon!“ vergegenwärtigen – ansonsten bleibt der Einsatz wirkungslos. Gerade durch die Kombination unterschiedlicher Zwiebeln, Stauden und Sträucher lassen sich die ganze Gartensaison spannende farbliche Effekte erzielen.
Mehr als ein eintöniger Rasenersatz
Eine besonders harmonische Wirkung haben frühblühende Zwiebelpflanzen wie Krokusse, Traubenhyazinthen oder Tulpen. Im Sommer setzen Salbei, Sonnenhut und andere blühende Stauden farbliche Akzente, während im Herbst Gräser und spätblühende Pflanzen wie Herbstanemonen die Bepflanzung bereichern. Auch immergrüne Sträucher, zum Beispiel der Buchsbaum oder die Zwergmispel, bieten Struktur und Farbe, selbst in der kalten Jahreszeit. Die richtige Mischung aus niedrigen Bodendeckern und höheren Pflanzen schafft Tiefe und Lebendigkeit im Beet.
Empfehlungen für bodendeckende Pflanzen:
- Feuchte und schattige Standorte: Bärentraube, Elfenblume, Mahonie, Nieswurz, Schildfarn, Steinbrech, Waldmeister
- Kriechende Koniferen: Abendländischer Lebensbaum, Falscher Sadebaum, Gemeiner Wacholder, Kriech-Wacholder, Sadebaum, Zwergmammutbaum
- Rosen: Broadlands, Grouse, Surrey, Swany, Snow Carpet
- Trockene und schattige Standorte: Bergenie, Immergrün, Spindelbusch, Stachelnüsschen, Taubnessel, Teppich-Glockenblume
- Trockene und sonnige Standorte: Beifuß, Hornkraut, Kapskörbchen, Katzenminze
- Winterharte Farne: Hirschzungenfarn, Kettenfarn, Perlfarn, Rotstieliger Wurmfarn, Straußenfarn, Zwerg-Lappenfarn
- Zwiebelpflanzen: Blaustern, Herbstzeitlose, Krokusse, Narzisse, Schneestolz, Traubenhyazinthen, Tulpen, Zierlauch
Abgesehen davon bieten Bodendecker noch zahlreiche andere Vorteile. Gerühmt werden bodendeckende Pflanzen vor allem für die Unkrautunterdrückung. Wie bereits erwähnt, wachsen sie auch in Ecken, in denen Gras und Gartenpflanzen nur schlecht gedeihen. Ergänzend festigen ihre Wurzeln den Boden und beugen so der Erosion vor. Das dichte Grün verhindert bei Regen die Nährstoffauslaugung. Im Gegensatz zu festen Bedeckungsmaterialien wie Holz oder Stein sind Bodendecker zudem preisgünstig erhältlich und schnell angesiedelt.
Ökologische Vorteile
Außerdem finden viele Kleinlebewesen und Insekten in dem Pflanzenkonglomerat ein Zuhause. Katzenminze, Thymian oder Hornkraut bieten beispielsweise Bienen und Schmetterlingen wertvolle Nektarquellen, während sich Kriech-Wacholder oder Immergrün als Rückzugsort für Käfer und Kleintiere eignen. Und Farne schaffen durch ihre dichte Struktur attraktive Versteckmöglichkeiten für Bodenbewohner.
Zusammenfassung: Bodendecker sind eine vielseitige und pflegeleichte Lösung für die Gartengestaltung. Ihre besondere Wirkung entfalten sie in dichten Pflanzteppichen. Diese sind nicht nur dekorativ, sondern bieten auch praktische Vorteile: Sie unterdrücken Unkraut, stabilisieren den Boden und schaffen Lebensräume für Kleinstlebewesen. Mit der richtigen Pflanzenauswahl und einer geschickten Kombination aus Stauden, Zwiebelpflanzen und Sträuchern wird der Gartenbereich optimal genutzt.
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Zwiebel- und Knollengewächse als dekorative Bodendecker
Ob wild oder gezüchtet, Zwiebel- und Knollengewächse wie die allseits geschätzten Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Kaiserkronen und Lilien gibt es in zahlreichen Formen und Farben. Sie sind in unseren Breitengraden sehr beliebt, da sie in Beeten und Rabatten einen attraktiven Blickfang darstellen und mit ihren Blüten den Jahreszeitenwechsel anzeigen. Vorausgesetzt, die Zusammenstellung hat einen ausgewogenen Charakter: Die Gewächse blühen nur eine Jahreszeit und ruhen das restliche Jahr! Winterlinge, Schneeglöckchen, Krokusse, Tulpen und Narzissen begrüßen das Frühjahr und stimmen auf die nahende Gartensaison ein. Im Sommer zeigen sich Gladiolen, Iris, Dahlien und Lilien. Die blasslilafarbige Herbstzeitlose und Alpenveilchen stimmen auf kühlere Tage ein. Im Idealfall kombinieren Sie daher früh mit spät blühenden sowie kurzlebige mit ausdauernden Arten.
Zwiebel- und Knollenpflanzen machen Gärten vollkommen
Damit eine reiche Blütenfülle das jahreszeitlich bedingte Werden und Vergehen im Garten anzeigt, ist zudem die Auswahl des richtigen Standorts entscheidend – manche Pflanzen bevorzugen ein schattiges, andere ein eher sonniges Plätzchen. Anemone, Frühlingsstern, Gelbstern, Gelbe Sumpfiris, Kaiserkrone, Knollenbegonie, Lilie, Milchstern, Narzisse oder Schachbrettblume mögen halbschattige bis sonnige Standorte. Gladiolen, Hyazinthen, Krokusse, Tulpen und der Zierlauch erfreuen sich an direkter Sonnenbestrahlung.
Zuletzt ist die optimale Pflanzzeit zu berücksichtigen. Floristen unterscheiden zwischen winterharten und nicht-winterharten Zwiebel- und Knollenpflanzen. Zu den winterharten Exemplaren gehören im Prinzip alle Arten, da Zwiebel- und Knollengewächse durch ihre verdickten Speicherorgane den Winter überdauern. So haben Anemonen, Schneeglöckchen, Alpenveilchen, Tulpen, Märzbecher, Narzissen oder Schwertlilien kein Problem damit, im gefrorenen Gartenboden zu überwintern. Neu gepflanzt werden sie zwischen September und Dezember in trockenen Böden. Als nichtwinterhart gelten Dahlien, Sterngladiolen, Freesien, Tigerblumen, Inkalilien, die Ranunkel, Tagblumen und Knollenbegonien. In unserer Klimazone können sie den Winter nicht in der Erde überstehen und müssen im Herbst das Beet räumen: Vorsichtig aufnehmen, säubern, Wurzelwerk zurückschneiden, kennzeichnen und an einem kühlen, trockenen Ort überwintern lassen. Im März und April geht’s wieder zurück ins Erdreich.
Für Gehölzränder sind sich selbst vermehrende Wildarten wie Hundszahnlilien, Blausterne und Spanische Hasenglöckchen optimal. In Steingärten kommen Herbstzeitlose, Strahlenanemonen, Frühlingslichtblumen und andere zwergwüchsige Arten ideal zur Geltung. Krokusse und Narzissen eignen sich sehr gut für Blumenwiesen. Hochaufragende Blüher wie Montbretie, Steppenkerze, Kaiserkrone oder Prachtlilie sollten in Sortengruppen gesetzt werden.
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Die Planungsphase. Zeit für grundlegende Überlegungen
Doch bevor Sie nun Geld in die Anschaffung und Energie ins Einpflanzen investieren, gilt es einige grundlegende planerische Überlegungen anzustellen.
1.) Zeitlicher Horizont: Wie rasch möchten Sie begrünen? Und soll die Bepflanzung langfristig sein? Dauerhafte Bepflanzungen benötigen ihre Wachstumszeit, bieten dafür in der Regel eine arbeitssparende Bodendeckung. Schnell wuchernde Pflanzen können rasch Überhand nehmen, insbesondere in kleinen Gärten, und müssen hartnäckig in Schach gehalten werden.
2.) Arbeitsintensität: Suchen Sie eine Betätigung an der frischen Luft? Dann sind gemischte Pflanzungen das Richtige für Sie. Andernfalls greifen Sie auf nur eine Sorte zurück. Nicht zu unterschätzen ist auch das Setzen von Zwiebeln, das ebenfalls seine Zeit erfordert.
3.) Der Standort: Bodendecker sind zwar für schwierige Verhältnisse geeignet, doch die Pflanzen müssen zum Standort passen. Im Klartext: Prüfen Sie die Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnisse. Ist der Standort trocken, nass, sonnig, schattig? Wie steht es um den pH-Wert? Lassen Sie sich im Gartencenter beraten. Vergessen Sie dabei nicht, dass Ihre Auswahl auch optisch ansprechend sein sollte, gerade dann, wenn die Bodendecker im Blickfeld liegen. Tipp: Wählen Sie immergrüne Stauden oder Sträucher und entscheiden Sie sich für Pflanzen, die zu verschiedenen Zeiten im Jahreslauf zur Geltung kommen.
4.) Pflanzenumfeld: Behalten Sie das große Ganze im Auge. Was bietet Ihr Garten? Gibt es andere Pflanzen im näheren Umfeld, zu denen Ihre Bodendecker einen spannenden Kontrast, oder umgekehrt eine farblich stimmige Ergänzung bilden könnten?
Den Boden vorbereiten und die Bodendecker einpflanzen
Gewöhnlich stehen Bodendecker über viele Jahre hinweg an der gleichen Stelle. Dabei sollen sie Unkraut fernhalten und kräftig wachsen. Damit dies gelingt und Ihre Pflanzen gedeihen, müssen Sie den Boden gründlich vorbereiten, also Unkraut jäten und düngen. Erst dann pflanzen Sie ein. Abschließend bringen Sie Mulch aus.
Tätigkeit | So gehen Sie vor |
Unkraut jäten | Hacken Sie die Wurzeln vollständig aus. Seien Sie sorgfältig und vermeiden Sie den Spateneinsatz, damit keine Kleinstücke im Boden verbleiben. |
Bodenverbesserung | Die vorgesehene Fläche umgraben, um organische Stoffe einzuarbeiten. Im Idealfall bringen Sie Ihren eigenen Kompost mit ein. |
Einpflanzen | Vor dem Einsetzen die Pflanzen gründlich wässern, ebenso das Pflanzloch. Dieses sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Pflanze vorsichtig aus dem Topf gleiten lassen, die Wurzeln ausbreiten und einsetzen. Aushub mit organischem Material mischen und wieder ins Pflanzloch einfüllen. Erde rund um die Pflanze vorsichtig andrücken und gut wässern. |
Großzügig mulchen | Sofort nach dem Einpflanzen mulchen Sie. Mulch ist gegen Unkraut hilfreich und verringert die Verdunstung von Feuchtigkeit. |
Mit kleinen Routinearbeiten kommen Ihre Pflanzen groß raus
Damit Ihre frisch gesetzten Bodendecker kräftig anwachsen und ihren dichten Teppich entfalten, benötigen sie in den ersten Monaten etwas Unterstützung. Regelmäßiges Jäten verhindert, dass Unkraut den jungen Pflanzen Konkurrenz macht. Gleichzeitig fördert ein sanftes Düngen das Wurzelwachstum und sorgt für gesundes, gleichmäßiges Gedeihen. Besonders in Trockenperioden oder an Stellen mit wenig natürlichem Regen, wie unter großen Bäumen, sollten Sie auf eine ausreichende Bewässerung achten. Hier hilft es, das Wasser direkt an die Wurzeln zu geben, um Verdunstungsverluste zu vermeiden.
Pflegeleicht und nachhaltig: Ein Rückschnitt im Jahr genügt
Ist der Pflanzenteppich erst einmal etabliert, reduziert sich die Pflege auf ein Minimum. Ein Rückschnitt im Frühjahr oder Herbst reicht, um die Fläche vital und gepflegt zu halten. Nutzen Sie diesen Zeitpunkt, um Mulch aufzubringen. Er regt nicht nur das Bodenleben an, sondern speichert auch Feuchtigkeit und liefert Nährstoffe. Wenn Sie Ihre Bodendecker vermehren möchten, ist jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen: Teilen Sie Stauden und Zwiebeln vorsichtig und setzen Sie die Teilstücke an anderer Stelle ein, um kahle Bereiche zu schließen oder neue Akzente zu setzen.
Mit diesen kleinen Routinearbeiten bleibt Ihr Gartenbereich nicht nur langfristig attraktiv, sondern profitiert auch ökologisch von einer nachhaltigen Pflege.