Gartenarbeiten im Monat Juni
Ein besonderes Datum in diesem Monat ist der Johannistag (auch: Johanni-Tag) am 24. Juni: Traditionell werden Spargel und Rhabarber nur bis zu diesem Tag geerntet, da sie im Anschluss neue Triebe mit Blättern bilden. Erntet man die Rhabarber- und Spargelpflanzen nicht, tanken sie über die neuen Blätter weitere Energie, sodass die Pflanzen insgesamt immer weniger Sonne abbekommen und schwächer werden. Das heißt: sie bilden bis zum nächsten Frühjahr nicht mehr ausreichend Reservestoffe für die Ernte des Folgejahres. Wetterbedingt können Sie die Rhabarberernte jedoch gegebenenfalls bis Anfang Juli ausdehnen.
Der Johannistag am 24. Juni ist ein wichtiges Datum für Gärtner
Um den Johannistag herum schneiden Sie Form- und Laubhecken. Dadurch bleibt Ihnen wahrscheinlich ein zweiter Heckenschnitt im Jahr erspart. Wenn Erdbeerpflanzen Ihren Garten bereichern, dann ist der Zeitpunkt zum Mulchen gekommen: Legen Sie um und unter die Sträucher eine Strohschicht. Diese schützt die schmackhaften Früchte vor Fäulnis und Krankheiten.
Markieren Sie gut tragende Erdbeerpflanzen und verwenden sie diese nach der Erntezeit zur Weitervermehrung. So geht’s: Trennen Sie die Ableger und topfen Sie die gut entwickelten Kindel in feuchte Anzuchterde. Anschließend zur Bewurzelung ins Frühbeet stellen. Alternativ können Sie die Pflanzen direkt vor Ort bewurzeln. Leiten Sie die ältesten Kindel an den nicht abgetrennten Ranken in eingegrabene Töpfe (Anzuchtssubstrat nicht vergessen) und befestigen Sie diese mit Drahtklammern. Abtrennung und Verpflanzung erfolgen Ende Juli.
Eine andere rote, für den Juni charakteristische Pflanzenfrucht, ist die Tomate. Sie sollte in der zweiten Monatshälfte gedüngt werden. Die nicht selbsttragenden Tomatenstängel leiten Sie regelmäßig an Stäben auf, am besten wöchentlich. Dabei brechen Sie auch die jungen Seitentriebe aus den Blattachseln, sobald die Triebe zu fassen sind. Gärtnersprachlich nennt man diesen Vorgang Ausgeizen. Im Zuge dessen werden zeitgleich vergilbte und kranke Blätter entfernt. Auch die unteren Blätter werden ausgebrochen, um so den Pflanzen eine bessere Belüftung zu ermöglichen. Doch Vorsicht: Keinesfalls die Fruchttrauben freilegen, da Sie sonst die Früchte dem prallen Sonnenschein aussetzen.
Ihre Tomaten benötigen nun ganz besondere Pflege
Sollten Sie Ihre Tomaten im Gewächshaus gepflanzt haben, gilt es der Befruchtung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Aufgrund fehlender Windbewegungen, Bienen und Hummeln ist die Gewächshausbefruchtung selten ausreichend. Damit Sie ansehnliche und wohlschmeckende Früchte erhalten, schütteln Sie mehrmals wöchentlich die Pflanzen am späten Vormittag. Sie werden sehen, der Aufwand lohnt sich!
Typische Routinearbeiten im Monat Juni
Was erwartet Sie darüber hinaus an Tätigkeiten im Juni? Es ist vor allem das regelmäßige Gießen, das diesen Monat auszeichnet – vorausgesetzt, der Sommer macht seinem Namen auch alle Ehre. Wenn Sie es versäumen, Ihren Schützlingen ausreichend Wasser zukommen zu lassen, ist bei Zierpflanzen die Blühkraft und bei Nutzpflanzen der Ertrag gefährdet. Letzteres betrifft insbesondere Gurken und die Wurzelpetersilie. Kommt es infolge von Gewittern oder anhaltenden Tiefdruckgebieten zu starken Regenfällen, lockern Sie im Anschluss den Gartenboden mit einer Hacke wieder auf, um so eine bessere Durchlüftung zu erzielen. Angenehmer Nebeneffekt: Sie bremsen Unkräuter in deren Wachstum aus.
Falls Sie sich im Garten über Rhododendren erfreuen, ist es nun Ihre Aufgabe, Blütenreste zu entfernen, um so die kraftraubende Samenbildung zu vermeiden. Gegen Ende des Monats düngen Sie Ihre Rhododendren nach. Ebenfalls empfehlenswert im Juni: Im Kompost Gras mit Stroh mischen und Teichwasser nachfüllen.
Passende Gartenprodukte für den Monat Juni
Ihre Aussaaten im Juni auf einen Blick
Üblicher Weise werden bis Mitte Juni Rote Rüben (Rote Beten) für die Winter-Einlagerung ausgesät und etwa Ende Oktober geerntet. Ebenfalls werden im Juni Blumenkohl, der für die Winterernte vorgesehene Weißkohl sowie Chinakohl direkt ins Freiland gesät. Nun ist auch die letzte Chance zum Aussäen von Karotten (Sommersorten) gekommen. Tipp: Säen Sie Dill in die Karottenreihen ein. Dill keimt schneller als Karotten. So erkennen Sie Ihre Pflanzreihen ganz komfortabel und können lästiges Unkraut unkompliziert entfernen. Zuckerhut, Endivie, Radicchio, Römischer Salat sowie Blatt- und Stielmangold werden ab Monatsmitte direkt ins Beet gesät. Bis August können Sie zudem Speiserüben ausbringen.
Was Sie gegen Blattläuse, Pilze, Würmer & Co. unternehmen
Damit Ihre Ernten zufriedenstellend verlaufen, behalten Sie die Widersacher Ihrer Pflanzen im Auge: Blattläuse, Pilze und Würmer sind oft, aber ungern gesehene Gäste in unseren Gärten. Doch bevor Sie chemische Keule auspacken, bedenken Sie, dass die Natur viele wirkungsvolle Gegenspieler bietet. Gegen Blattläuse helfen bspw. Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen, Schlupfwespen und Gallmücken.
Grauschimmel, Salatfäule und andere Pilzkrankheiten haben nur dann eine Chance zu Ansiedelung, wenn in den Pflanzenzwischenräumen ein zu feuchtes Milieu herrscht. Ein luftiger Pflanzabstand und morgendliches, bedarfsgerechtes Gießen in den Wurzelbereich wirkt diesem entgegen. Und Würmern gebieten Sie Einhalt, indem Sie rechtzeitig Ihre Obstbaumstämme nach Puppen absuchen. Zur Not Lockstoff-Fallen anbringen.