Eichenholz
Mit ihren vielseitigen Einsatz- und guten Bearbeitungsmöglichkeiten ist die Eiche eine bei Schreinern und Tischlern beliebte europäische Laubholzart. Da das hell- bis gelblichbraune Holz unter Lichteinfluss nachdunkelt, sollte zur Erhaltung des natürlichen Farbtons im Anschluss an die Montage ein Pflegeanstrich erfolgen. Dieser gewährt zudem einen nachhaltigen Holzschutz.
Wie wird Eichenholz gefertigt?
Nach dem Fällen wird das Holz schonend und langsam getrocknet, damit das Holz keine Risse bildet oder sich verfärbt. Danach wird es gedämpft, um das Hartholz weich und biegsam zu machen. Dies ist für die spätere Verarbeitung wichtig.
Welche Materialeigenschaften hat Eichenholz?
Eichenholz ist schwer, aber dennoch elastisch. Man kann das Holz gut bearbeiten. Eiche ist aufgrund ihrer Beschaffenheit sehr robust und auch im Kontakt mit Wasser recht widerstandsfähig.
Technische Merkmale:
- Anzahl der Arten: ca. 400 Eichenarten
- Holzart: Hartholz
- Höhe: ca. 30-40 m
- Alter: bis zu 1000 Jahre
- Dauerhaftigkeitsklasse: 2 bis 4
- Rohdichte lufttrocken: ca. 0,87-1,27 g/cm³
- Druckfestigkeit: ca. 42-64 N/mm²
- Differentielles Schwindmaß (radial): ca. 0,15–0,22 %
- Differentielles Schwindmaß (tangential): ca. 0,28–0,36 %
- Biegefestigkeit: ca. 60–110 N/mm²
Hinweis in eigener Sache: Bei Holzprodukten lassen sich generell Trocknungsrisse, Astlöcher, Fauläste und Hobelschläge nicht vermeiden. Das betrifft auch Anfertigungen aus Eichenholz. Sie stellen demnach keinen Reklamationsgrund dar. Ebenso durch Witterungseinflüsse verursachte Verfärbungen, sie sind ganz natürlich.
Vor- und Nachteile von Eichenholz
Vorteile | Durch ihre natürlichen Materialeigenschaften eignet sich die Eiche als Bau- und Konstruktionsholz. Da sich Eiche weniger als andere Holzarten verzieht und sehr resistent gegen Umwelteinflüsse ist, kann man Eichenholz gut im Außenbereich verwenden. Hier ist Eichenholz lange haltbar. Durch die klar erkennbaren Jahresringe, die mit einer gleichmäßigen Maserung einhergehen, ist Eichenholz ein optischer Hingucker. |
Nachteile | Die Gerbstoffe können besonders bei nassem Holz zu schwarzblauen Verfärbungen führen. Die Reaktionen stellen jedoch nur einen optischen Mangel dar, sie haben keine holzzerstörende Wirkung. |
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Wie sollte Eichenholz gelagert und transportiert werden?
Eichenholz trocknet nur sehr langsam. Ihre Produkte aus Eichenholz sollten daher sorgfältig gelagert werden, damit die rückständige Feuchtigkeit entweichen kann. Sollten Sie die Ware nicht direkt im Anschluss an die Lieferung verarbeiten, muss bei der Lagerung darauf geachtet werden, dass der Lagerraum gut belüftet und nicht feucht ist. So ist der heimische Keller zum Beispiel für die Lagerung ungeeignet.
Ferner ist es entscheidend, Elemente aus Eichenenholz aufrecht hinzustellen, damit sich das Holz nicht verzieht. Die Transportpaletten eignen sich leider nicht für eine langfristige Lagerung, da auf diesen die Ware aus logistischen Gründen häufig leicht schräg gepackt wird.
Wie pflege ich am besten Eichenholz?
Intervalle | Im Idealfall wird Eichenholz einmal jährlich gestrichen. |
Mittel | Verwenden Sie ein für Eichenholz geeignetes Holzschutzöl oder eine Zaunlasur. So bleibt die schöne Farbgebung erhalten. Beim Auftragen immer in Faserrichtung arbeiten. |
Besonderheiten bei Zäunen aus Eichenholz
Feuchtigkeit und UV-Strahlen können Eichenholz verfärben. Die Entstehung einer Patina ist ganz natürlich. Sie lässt sich durch wasserabweisende und pigmentierte Pflegemittel verzögern, jedoch nicht komplett verhindern. Zu den spezifischen Merkmalen von Eichenholz gehört ferner die Rissbildung durch den Feuchtewechsel – das Holz „arbeitet“ und verformt sich. Auch dies ist ein natürlicher Vorgang.
Rissbildung von Eichenholz durch den Feuchtewechsel:
Das gerbstoffhaltige Eichenholz reagiert sehr empfindlich auf Eisenmetalle. Durch den Kontakt entstehen auf der Holzoberfläche markante schwarz-blaue Verfärbungen. Um die sogenannte Eisen-Gerbstoff-Reaktion zu verhindern, empfiehlt sich die Verwendung von Beschlägen und Schrauben aus Edelstahl. Durch stark sauren oder alkalischen Kleber kann es weiterhin zu einer Farbreaktion kommen. Auch diese stellt lediglich einen optischen Mangel dar, grundsätzlich haben die Verfärbungen keine holzzerstörende Wirkung.
Die Eisen-Gerbstoff-Reaktion führt zu dunklen Verfärbungen:
Zuletzt kann der natürliche Bewuchs von Mikroorganismen auf Eichenholz zu dunkel färbenden Bläue- und Schimmelpilzen sowie farbigen Algen und Flechten führen. Es empfiehlt sich die befallenen Stellen abzuschleifen und eine fungizide Oberflächenbeschichtung aufzutragen.
Wenn Ihr Eichenzaun schmutzig ist, können Sie diesen ganz einfach mit einem Gartenschlauch und Lappen säubern. Benutzen Sie auf keinen Fall einen Hochdruckreiniger, um die Holzoberfläche bzw. Beschichtung nicht zu zerstören.
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Besonderheiten bei Gartenmöbeln aus Eichenholz
Obwohl die Eiche sehr robust ist, sollte anhaltender Kontakt mit Nässe und stehendem Wasser vermieden werden. Bei Schauern die Möbel auf Kipp stellen und nach dem Regen mit einem Tuch trockenwischen. Hält der Niederschlag an, die Möbel unterstellen oder mit einer Hülle abdecken. Bei länger abgedeckten Möbeln muss für eine ausreichende Luftzirkulation gesorgt werden.
Die Entstehung von silbergrauer Patina durch Feuchtigkeit und UV-Strahlen ist ein natürlicher Prozess. Diesen können Sie jedoch „eindämmen“, indem Sie die Oberfläche regelmäßig mit wasserabweisenden Mitteln behandeln.
Generell empfiehlt es sich, Eichenmöbel regelmäßig mit hochwertigen Holzpflegeölen zu behandeln. Da Eiche natürliche Gerbsäure enthalt, dürfen keine Holzschutzmittel verwendet werden, die Eisen enthalten. Sie können – wie auch der Kontakt mit Eisenmetallen – zu einer intensiven, schwarzblauen Verfärbung führen. Diesen Prozess nennt man Eisen-Gerbstoff-Reaktion. Deswegen sind hochwertige Edelstahlbefestigungen und wasserabweisende Oberflächenbehandlungen ratsam. Allerdings stellt die Eisen-Gerbstoff-Reaktion nur einen optischen Mangel dar, die Verfärbungen haben keine holzzerstörende Wirkung.
Worauf kommt es noch an? Bei der Montage von Eichenmöbeln die Schrauben nicht zu fest anziehen, sonst wird das „natürliche Holzarbeiten“ behindert und die Rissbildung gefördert. Der Kontakt mit Blütenstaub oder anderen gerbenden natürlichen Substanzen sollte vermieden werden. Werden die Möbel schmutzig, können Sie diese unkompliziert mit einer weichen Bürste und Seifenlauge reinigen. Bei Nichtgebrauch sollten Sie Möbel aus Eichenholz vor intensiver Sonneneinstrahlung schützen, um ein mögliches Ausbleichen oder Fleckenbildung zu vermeiden. Es ist ratsam, die Möbelstücke im Winter trocken und kühl, aber frostfrei zu lagern.